Mit ETFs Riester optimieren
Fondssparpläne zählen bei langfristigen Sparvorhaben sicher zu den lukrativsten Varianten, um Vermögen aufzubauen. Riester-Sparer können schon seit geraumer Zeit auf diese Option zurückgreifen. Bislang standen jedoch nur klassische Fonds zur Verfügung.
Klassische Aktienfonds werden gemanagt. Dafür berechnet das Fondsmanagement eine Gebühr. Die Märkte und auch die Fondszusammensetzung werden kontinuierlich überwacht und Aktien, welche die Erwartungen nicht erfüllen, werden durch chancenreichere Papiere ersetzt.
Anders verhält es sich mit Indexfonds. Bei Indexfonds, kurz ETFs genannt, handelt es sich um Fonds, welche einen Aktienindex, beispielsweise den DAX oder den Eurostoxx nachbilden. Ein Eingreifen des Fondsmanagements ist nur notwendig, wenn sich die Zusammensetzung des Index ändert. Es gibt aber noch zwei weitere Unterschiede zu klassischen Aktien- oder Rentenfonds.
Die Kosten machen den Unterschied
Riestersparer erwerben die Fondsanteile eines klassischen Fonds direkt von der Fondsgesellschaft oder über einen Broker oder eine Bank. Die Fondsgesellschaft wiederum berechnet einen Ausgabeaufschlag. Dieser beträgt bei Aktienfonds in der Regel fünf Prozent, kann aber auch höher ausfallen.
Indexfonds werden an der Börse gehandelt, daher das Kürzel ETF, Exchange Trading Funds. Beim Ankauf eines ETF fallen nur die Kosten für den Wertpapierkauf an, die deutlich günstiger sind, als der Ausgabeaufschlag. Passive Fonds, ETFs, sind darüber hinaus mit deutlich niedrigeren Managementgebühren belastet.
Wer bietet Riesterfondssparpläne mit ETFs an?
Der Online-Anbieter Fairr.de hat sich darauf spezialisiert, fondsgebundene Altersvorsorgelösungen zu entwickeln. Fairr.de setzt dabei konsequent auf den Einsatz von Indexfonds. Gemeinsam mit der Sutor Bank in Hamburg rief das Berliner Unternehmen den Riester-Fondssparplan auf der Grundlage des Investments in ETFs ins Leben. Wie rentabel diese Variante ausfällt, verdeutlicht die nachfolgende Tabelle:
Depotstand | Kosten Fairr pro Jahr | Kosten Sutor Bank pro Jahr | Kosten Aktienfonds pro Jahr | Kontoführungsgebühr pro Jahr |
unter 5.000 € | 0,75 % | 0,75 % | max. 0,48 % | 27 € |
5.000 € – 10.000 € | 0,5 % | 0,5 % | max. 0,48 % | 27 € |
ab 10.000 € | 0,25 % | 0,25 % | max. 0,48 % | 27 € |
Die Kosten bei den großen deutschen Fondsgesellschaften liegen in der Regel um mindestens 0,5 Prozent über denen des Fairr Riester fondssparplans mit ETF. Das Institut für Transparent hat eine durchschnittliche Kostenquote bei den Mitbewerbern von 1,89% ermittelt, fast das Doppelte dessen, was bei Fairr.de anfällt. Dabei ist der Ausgabeaufschlag noch nicht berücksichtigt.
Sparen mit Sinn
Die Fairr.de Riester-Rente wird gemeinsam mit dem Göttinger Versicherer MyLife aufgelegt. Mit Beginn des Rentenalters erfolgt die Verrentung des Sparplans. Dies kann durch MyLife geschehen, muss aber nicht. Der Rentenbezieher kann das Guthaben auf jedes andere Institut übertragen. Damit das angesparte Guthaben zum Zeitpunkt des Renteneintritts nicht einem möglichen Kurseinbruch an den Börsen zum Opfer fällt, schichtet MyLife im Laufe der Jahre den Anteil chancenreicherer, aber auch mit größerem Kursrisiko behafteter Fondsanteil sukzessive in konservativere Fonds um. Mit diesem Absicherungsmechanismus wird auch sichergestellt, dass die garantierte Rentenzahlung eingehalten wird.
Das Konzept von Fairr.de, sich von klassischen Fonds zu verabschieden und auf die wesentlich kostengünstigeren ETFs umzusteigen, wird wohl bald auch anderweitig Schule machen, die Vorteile liegen auf der Hand.
Die Top-Argumente auf einen Blick:
- Keine Abschlusskosten.
- Deutlich niedrigere Verwaltungskosten.
- Anlage erfolgt ausschließlich in preiswertere Indexfonds.
- Lebensphasenmodell mit Wechsel in konservativere Fonds zum Laufzeitende.
- Rentenversicherer kann später frei gewählt werden.
- Fonds gelten als Sondervermögen. Im Fall einer Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft sind sie kein Bestandteil der Insolvenzmasse.